Antithese #16 – Machen Spoiler wirklich eine Geschichte kaputt?

Spoiler – viele hassen sie und versuchen ihnen mit allen Mitteln aus dem Weg zu gehen. Bisweilen gibt es auf Twitter und anderen Social Media Kanälen Drohwellen, wenn eine neue Staffel von Hitserien wie „Game of Thrones“ erscheint, dass man jeden blocke der einen spoilert.

Aber sind Spoiler in der Tat so schlimm wie alle tun? Können Spoiler eventuell – und so absurd es auf den ersten Blick auch klingen mag – sogar einen positiven Nutzen für den Konsumenten eines künstlerischen Werkes haben?

Mit meinem besten Kumpel spreche ich über Spoiler in ihren verschiedensten Facetten. Sei es dass man zu ungeduldig ist, um die Erscheinung eines Werkes auf deutsch abzuwarten und daher in anderen Sprachen es konsumiert (bei uns anhand von Scanlations, aber dies ließe sich auch mit Leichtigkeit auf Buchübersetzungen ummünzen). Oder aber die Frage ob Trailer heutzutage inzwischen schon immer mehr zu Spoilern werden, da sie alle wirklich herausragenden Szenen verraten und man im Film nichts mehr Überraschendes erlebt. Bis hin dazu, dass sogar der große Twist des Films im Trailer landet – ich schaue dich an „Terminator Genisys“!

Gleichzeitig gibt es aber auch den Fall, dass Spoiler in Trailern vermieden werden, indem einfach die Trailer manipuliert werden. Beispielsweise werden Teile der CGI Effekte wieder entfernt oder es werden Szenen genutzt, die im Film selber später überhaupt nicht auftauchen. So zuletzt geschehen in den Trailern von „Avengers: Infinity War“. Sind solche Lügen in den Trailern zum Schutz vor Spoilern eigentlich ein netter Service, um den Zuschauern die Erfahrung des ersten Sehens nicht zu zerstören oder sind solche Lügen eher kritischer zu betrachten?

Aber dann wäre da auch noch eine Studie, die ich bei meiner Recherche zum Thema Spoiler entdeckt habe. Eine Studie, die Spoiler als etwas Gutes darstellt, da diese unser Verständnis von Geschichten verbessern würden. Wie passt das denn nun in die ganze Thematik wiederum hinein?!


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Gast: Snot

Weiterführende Links zu Snot:
Es gibt keine weiterführenden Links, da Snot nicht auf Twitch, Facebook oder Twitter sonderlich aktiv ist. Er hat zwar Accounts in diversen Social Media Diensten, aber nutzt diese nicht in der Form, dass eine Verlinkung hier notwendig wäre.


Ergänzendes zu den Themen der Folge:

1) Ich gehe hier an der Stelle auf eine Spoileraussage aus dem Podcast ein, daher: VORSICHT SPOILER
Ich habe mir erneut die Stelle im Trailer von Venom angesehen und es ist so, dass an besagter Stelle sogar mehr „entfernt“ wurde, als ich in Erinnerung hatte. Es wurde nämlich der feindliche Symbiont von Venom – also Riot, der mit Dr. Drake verschmolzen ist – an dieser Stelle entfernt. Vermutlich damit nicht vor Filmbeginn klar war wer der Schurke ist. Die Szene wirkt dennoch lächerlich dadurch dass der Grund für die durch die Gegend fliegenden PCs nicht zu sehen ist.

2) Die angesprochene Studie ist von Nicholas J. S. Christenfeld und Jonathan D. Leavitt (der Name der mir im Podcast nicht mehr einfiel) veröffentlicht worden. Die Studie heißt „Story Spoilers Don’t Spoil Stories“ und erschien 2011 in Psychological Science.
Leider habe ich keinen Link oder dergleichen gefunden, damit man sich die Studie kostenlos online durchlesen konnte. Es gibt aber unter dem nachfolgenden Link die Möglichkeit gegen beispielsweise eine Gebühr von 35 Dollar 24 Stunden lang die Studie zu lesen:
„Story Spoilers Don’t Spoil Stories“

3) „The Departed“ war tatsächlich der Film den ich meinte, aber die Aussage „das Schild rechts mit dem X siehst du nicht“ war ein im Eifer des Affekts formuliertes Argument. Denn in dem Film gibt es keine Szene, die zu der Aussage passt, wohl aber eine relativ ähnliche. Da ist nämlich auf einer Häuserwand rechts im Bild ein aufgespraytes X zu sehen. Vielleicht hat mein Unterbewusstsein daraus das im Podcast erwähnte Beispiel geformt. Wer weiß?

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